Das passende E-Bike finden: Tipps und Ratschläge

Das Angebot an E-Bikes wird immer größer und vielfältiger. Viele Kaufinteressenten stehen der riesigen Auswahl daher etwas ratlos gegenüber. Wie finde ich ein Modell, das perfekt zu mir passt? Welche Aspekte spielen bei der Entscheidung eine Rolle? Wie kann ich einen Fehlkauf verhindern? Der folgende Beitrag beantwortet diese Fragen.

Das Wichtigste zuerst: die richtige Rahmengröße

Tatsächlich ist die Ermittlung der Rahmengröße eine kleine Wissenschaft für sich, dennoch sollte sie mit größter Sorgfalt behandelt werden. Eine falsche Rahmengröße wird den Fahrgenuss nämlich negativ beeinflussen.

Zunächst muss die individuelle Schrittlänge ermittelt werden. Bewährt hat sich dabei folgende Methode: Barfuß und am besten ohne Hose an eine Wand stellen, anschließend eine Wasserwaage oder ein dickes Buch so weit oben und so nah am Schritt wie möglich zwischen die Beine klemmen und mit einem Maßband die Länge von der Oberkante des Buches beziehungsweise der Wasserwaage bis zum Boden messen. Bei Erwachsenen liegt die Schrittlänge je nach Körpergröße meist zwischen 70 und 92 cm.

Nun haben die unterschiedlichen Fahrradtypen aber auch verschiedene Geometrien, das heißt, die ermittelte Schrittlänge muss zum gewünschten Fahrradtyp in Relation gesetzt werden. Dafür gibt es im Internet Rechner, die anhand der Eingabe von Schrittlänge und Fahrradtyp sekundenschnell die korrekte Rahmengröße berechnen. Wer mag, kann das perfekte Maß aber auch mit einer Formel berechnen.

Für E-Mountainbikes wird die Schrittlänge in Zentimeter mit 0,574 multipliziert. Das Ergebnis ist die Rahmengröße in Zentimeter. Wer sich ein City- oder Trekking-E-Bike wünscht, multipliziert seine Schrittlänge mit 0,65. Für ein E-Rennrad lautet die Formel hingegen Schrittlänge mal 0,665. Da bei der Berechnung größtenteils eine „krumme Zahl“ herauskommt, muss das Ergebnis dann auf- oder abgerundet werden.

Welcher Fahrradtyp passt am besten zu mir?

Es macht einen großen Unterschied, ob jemand vorwiegend auf asphaltierten Straßen in der City oder auf unebenem Terrain im Wald fahren wird. Für das Radeln in der Stadt ist das City E-Bike natürlich die beste Lösung. Es punktet mit einer aufrechten und sehr komfortablen Sitzposition, ist relativ schnell und sieht meist sehr stylisch aus. Geländegängig ist es allerdings nicht.

E-Trekking-Bikes sind ebenfalls sportiv und schnell, die Reifen sind jedoch etwas griffiger, so dass sie als bedingt geländegängig bezeichnet werden. Größtenteils verfügen sie am Vorderrad über eine Federung.

Ein E-Mountainbike ist die unschlagbare Lösung für das Gelände. Innerhalb dieser Kategorie gibt es aber große Unterschiede. So eignen sich vollgefederte Downhill-Modelle vorwiegend für rasante Abfahrten im Gelände, während Crossbikes auch auf gemütlicheren Touren gute Dienste leisten.

Und dann sind da noch die rassigen E-Rennräder, die jedoch nur bedingt alltagstauglich sind, sich dafür aber für schnelle Trainingsfahrten auf Asphalt perfekt eignen. Gerade bei Gegenwind oder auf Steigungen ist der Motor ein echter Vorteil.

Ein nicht zu unterschätzender Faktor: der Sitz des Motors

Ein Heckmotor zeichnet sich durch eine besonders geringe Lautstärke aus, er kann aber zu einer Hecklastigkeit führen, wenn der Antrieb sehr schwer ist. Frontmotoren kommen mittlerweile nicht mehr oft zum Einsatz. Da der Motor in der Nabe des Vorderrades sitzt, wird dadurch nämlich das Lenkverhalten beeinträchtigt. Wer sich für solch ein, meist günstiges E-Bike, interessiert, sollte unbedingt eine Probefahrt machen.

Die meisten E-Bikes verfügen inzwischen über einen Mittelmotor. Diese Konstruktion sorgt für einen besonders hohen Fahrkomfort, da der Schwerpunkt sehr ausgeglichen ist.

Die Ausstattung des E-Bikes

Vor dem Kauf sollten sich Interessenten zudem über die Akku-Kapazität im Klaren sein. Wer nur kurze Strecken fährt – beispielsweise zum Arbeitsplatz und zurück – wird mit einem Akku von maximal 400 Wattstunden zufrieden sein. Für längere Touren ist eine Kapazität von mindestens 550 Wattstunden zu empfehlen.

Ganz wichtig sind gute Bremsen. Hydraulische (Scheiben-)Bremsen sind ganz klar zu bevorzugen, da sie eine maximale Sicherheit bieten, von mechanischen Felgenbremsen raten Experten hingegen ab.

Fazit: Das E-Bike unbedingt an die individuellen Anforderungen anpassen

Für den ultimativen Fahrspaß sollte das E-Bike perfekt auf seinen Fahrer / seine Fahrerin zugeschnitten sein. Wer die angesprochenen Punkte berücksichtigt, wird sich aber mit hoher Wahrscheinlichkeit für das richtige Modell entscheiden.